Vor allem anekdotische Berichte legen nahe, dass Massagetherapie die Symptome vonc PTSD entscheidend abmildern und verbessern kann. Es wird vermutet, dass die Erfolge von Massage bei der Behandlung von PTSD-Symptomen sich auf einen ähnlichen Ansatz wie den Erfolg der Medikationen zurückführen lassen: Beide verändern den Pegel von Neurotransmittern wie dem Stresshormon Kortisol, dem Glückshormon Serotonin und Dopamin im Blut.
Generell ist Massagetherapie frei von Nebenwirkungen und unbedenklich und von daher für alle Menschen mit Verspannungen und Stress zu empfehlen. Einige Studien zeigen inzwischen aber auch den besonderen Effekt von Massage auf Menschen mit cPTSD.
Studien zum Thema
Obwohl die Anwendung von Massagetherapie zur Verbesserung der Symptome von cPTSD weit verbreitet ist, gibt es zu dem Thema bisher nur wenige Studien, die aufgrund ihrer niedrigen Teilnehmerzahl nicht sehr aussagekräftig sind.
In einer Studie aus dem Jahr 2007 stellten Wissenschaftler:innen eine generelle Verbesserung von cPTSD-Symptomen durch Massagetherapie fest. Dies galt besonders für schwere Fälle (Price, 2007).
Eine kleinere Studie mit nur drei TeilnehmerInnen aus dem Jahr 2019 beschäftigte sich konkret mit der Möglichkeit einer Verbesserung der Schlafqualität von cPTSD-PatientInnen durch Massagetherapie. In dieser Studie fanden die Wissenschaftler:innen keine eindeutige Verbesserung der Schlafqualität von Teilnehmern. Allerdings schränkten die Wissenschafter selbst ein, dass andere Parameter, die sich durch die Massagetherapie verbesserten, so wie eine generelle Verbesserung der Laune von Teilnehmern sich nicht in den Forschungsergebnissen widerspiegeln (Sumpton & Baskwill, 2019).
Eine weitere Studie beschäftigte sich nicht mit Massagetherapie und PTSD im Speziellen, sondern mit deren Auswirkungen auf die bei der Erkrankung wichtigen Neurotransmitter Kortisol, Serotonin und Dopamin. Darin fanden Forscher:innen, dass eine Stunde Massage wöchentlich über einen längeren Zeitraum das Stresshormon Kortisol im Körper entscheidend verringern kann, während sie die Hormonpegel von Serotonin und Dopamin, die für gute Laune und ein glückliches Leben sorgen, steigert (Field, Hernandez-Reif, Diego, Schanberg, & Kuhn, 2005).
Trotz der uneindeutigen und mangelhaften Studienlage kann die Massagetherapie bei PTSD hilfreich sein. In jedem Fall scheinen Menschen mit PTSD sie als nützlich zu empfinden, was sich an der hohen Nachfrage nach Massagetherapie vonseiten der PTSD-Patient:innen widerspiegelt.
Aus wissenschaftlicher Sicht bleiben weitere Studien abzuwarten, um Klarheit über die Auswirkungen von Massagetherapie auf Menschen mit PTSD zu zeigen.
Quellen
Price, C. (2007). Dissociation reduction in body therapy during sexual abuse recovery. Retrieved January 22, 2020, from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1965500/
Sumpton, B. B., & Baskwill, A. (2019). A Series of Case Reports Regarding the Use of Massage Therapy to Improve Sleep Quality in Individuals with Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD). International Journal of Therapeutic Massage & Bodywork: Research, Education, & Practice, 12(4), 3–9. doi: 10.3822/ijtmb.v12i4.381
Field, T., Hernandez-Reif, M., Diego, M., Schanberg, S., Kuhn, C. (2005). Inter J Neuroscience; 115:1397-1413.
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